10 Dinge

10 THINGS :: Zehn Dinge die ich gerade liebe

15. Juni 2018

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1. Die guten Suppenterrinen nicht nur für Festschmäuse aufheben, sondern Alletage das Essen darin auf den Tisch bringen. Davon hüpft mein Herz. Obwohl, der Entenbraten war ein kleines Festmahl zwischendurch. Mit Mecklenburger Klößen und Sahnemöhrchen. Manche Sonntage sind so unverplant und müßig, die lieb ich auch.

2. Saisoneröffnung mit dem Schneckenhaus. Viele Maifreitage und der Frühsommer eröffnen Räume. Wir tuckern zu Oma Ingrid und Opa Peter, feiern Geburtstag, Klassentreffen. Battis Geschwister sind auch da. Ich war lange nicht mehr in dieser Stadt, die auf den Namen Heimat hörte. Zu lange. Nur Du und ich gehen über den Marktplatz, Buttermilchbrot und Schiffchen aus der Bäckerei, Saft und Wurst beim Fleischer, ein Sträußchen Bartnelken vom Blumenladen. Ich fühle mich wie ein Riese mit Meilenstiefeln, das sind plötzlich keine Entfernungen mehr. Nur noch Katzensprünge. 20 Jahre sind wirklich 20 Jahre. Da sind jetzt die Jungen und die Alten auf der Straße, und wir sind in der Mitte. Die Kirchglocken meiner Kindheit möchte ich so gern noch einmal in Ruhe hören – aber ich entdecke sie als kleines Denkmal vor der Kirche. Stahl, vor zwei Jahren ausgetauscht gegen Bronze. Bimm. Das Schneckenhaus fühlt sich fantastisch in Omas und Opas Garten. Ich hänge die Gardinen auf, die mich so froh machen. Ich bemerke zum ersten Mal die vielen uralten Eichen hinterm Schusterdreieck, im alten Stadtpark, überall eigentlich. Wir schmausen und immer gibt es Schlagsahne satt.

3. Hühnerliebe. Dieses Mal sind die Hühner spannender als die Katzen. Hühnchen und Frechblau sind zahm und lassen sich tragen. Die Großen brauch ich nicht suchen, sie sind immer bei den Hühnern. Das Gummibärle finde ich bei den Eiern. Völlig unerschrocken geht sie in den dunklen Stall, wann es ihr in den Sinn kommt, ob sie die Erlaubnis hat oder nicht. Und dann kommt sie stolz angestiefelt, in den kleinen Händchen je ein Ei. Noch heil. (Eines Tages hab ich Hühner, ich weiß es ganz genau.)

4. Bennis Freund. In diesem Jahr hat sich ein Spatz mit Benni angefreundet. Erst saß er immer nur auf dem Zaun und hat geguckt, jetzt hüpft er ins Hasenhaus ein und aus. Natürlich klaut er was vom Futter, aber Benni ist gastfreundlich.

5. Schwesternnähtag. Dass wir das nicht öfter schon hinbekommen haben. Zusammen stricken ist eben einfacher. Aber da kommt so ein günstiger Tag und drei Maschinen rattern im Mucklahaus. Wir tauchen ein in ein Meer aus Blaustoff und viel zu schnell müssen wir den Tisch wieder abräumen. Wir nehmen left over pizza mit heim und neue Nähwut. Das wird was. (Und ist streng geheim.)

6. Unser Garten. Den Johannisbeeren beim Erröten zusehen. Den vielen grünen Äpfelchen an den Bäumen Mut zusprechen. Bleibt dran, werdet groß, ihr seid dazu bestimmt. Wie alles so über die Jahre groß gewachsen ist. Das fühlt sich an wie Elternstolz, gärtnerischer Art.

7. Der Gelben Wolke an den irre hellen Abenden Saltkrokan vorlesen. Ich bekomme selbst Appetit auf Dorsch, noch viel mehr drückt die Schärensehnsucht auf mein Herz und zieht. Oh, ich höre euch. Vielleicht nächstes Jahr.

8. Im See untertauchen. Die Hitze abstreifen. Genial. (Das war Ende Mai.) Die Hitze macht jetzt Pause, auch gut. Die Badesachen liegen herum dauerbereit und wir genießen die kleine Auswahl an Seen um uns herum.

9. Erdbeeren pflücken, Aprikosen einfrieren. Dieses Jahr schaff ich es tatsächlich. Die Naschis im Hochbeet erwischen die Schnecken, aber auf den Hofladen-Pflückfeldern gehen uns die Augen über. Üppig bekommt neue Ausmaße. Etwas in mir will alles ordentlich abernten, Pflanze für Pflanze und ein bisschen überfordert mich dieser Reichtum. Ich vertrau mal darauf, dass genügend Menschen auch Erdbeeren pflücken wollen. Wenn wir im Herbst dann Appetit auf orangerote Smoothies haben, ist vielleicht noch etwas von den Schätzen übrig.

10. Bachs Chaconne Oh! Von dem Stück weiß ich erst seit kurzem. Besonders schön soll es auf einer Stradivari klingen. Bach hat es geschrieben, als seine Frau unverhofft verstorben ist. Geigenbauer Martin Schleske schreibt in „Der Klang“ darüber. Eine Offenbarung.

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