Familie

Nicht Grandmère

27. Juni 2005

Die Dachschindeln vom Hinterhof geben mir das Abendrot zurück, das ich mit meinen gerougeten Wangen vor Tagen schon verlieh. Ich denke an die blonden Haare der Großmutter die heute wie alt wird? Es gab dort keinen Schuss Kaffee in die heiße Milch, aber heimliche Kokosmakronen, und Haferschleim, den nur die beiden anderen wollten. Mit Travedin. Mir konnte man damit erst kommen, da war ich schon groß. Heute rieche ich manchmal ähnliche Semmeln und denke an die Doppelbrodeln, die es zum Wochenende gab. Sie haben nie frisch geschmeckt, aber intensiv geduftet und ließen sich handfest auseinander brechen.
Grandmère haben wir nie gesagt – oder gedacht. So zart hatten wir es nicht mit ihr, sie war die Oma.
Und als ich gesungen habe Ein kleines Flugzeug will ich noch falten, ich hab schon geübt … ‚Ne schöne Flaschenpost will ich bauen und werf sie ins Meer. Vielleicht, wenn ich schon gar nicht mehr lebe, dann findet sie wer. Auf dem Papier das er dann entfaltet sage ich ihm: „Lass dir die Träume nicht nehmen, god bless your dream! (G. Schöne), da hat sie paar Tränen geweint.
Seit zwei Stunden geht Wind durch die Wohnung und ich sitze länger auf dem Balkon, weil alle Zeitschriften heute mit ihrer Doppelausgabe rauskamen. Und damit ich dir ein Stückel näher bin.
Happy Birthday Hanni!

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