Reisekunde

Nachlese 2014 :: Oestergaard

6. März 2015

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Eine letzte Nachlese – ein bisschen liegengebliebenes Reisegepäck – habe ich noch übrig. Die Herbstferien Ende Oktober waren Mini Blondies erste Ferien und haben einen besonderen Platz in unserem Herzen. Eine Woche Ausruhen zu Hause, eine Woche wegfahren. Perfekt. Aber wohin? Wir waren ewig unschlüssig, haben hier und da geschaut und die ganze Zeit hatte ich im Hinterkopf: da war doch was bei der Frischen Brise, guck doch noch mal.
Gut Oestergaard – in der richtigen Himmelsrichtung, der große Hof von Familie Lempelius mit Feuerstelle, Pferden, Katzen und noch mehr Vierbeinern, das Meer um die Ecke und Dänemark dicht bei. Und es war noch Platz für uns.
Ankunft im Dunkeln. Ein Nashorn und sein doppelt großer Schatten haben uns begrüßt. Friesenblau Geschirr, drei Sofas, Regale voll mit alten, wunderbaren Büchern und ein Glas Himbeergelee zum Willkommen auf dem Tisch. In der Stube das Nähschränkchen, drei Generationen alt, mit Zeitzeugen und Wäschebändern – als wär es extra für mich dorthin gestellt worden.
Ich bin so dankbar für diese Woche. Es war für uns kleiner Abschied vom Zuviertsein und von der alten Freiheit, jederzeit verreisen zu können. Die nächsten Jahre geben Ferienzeiten die Spielregeln vor.
Wir haben früh den Pferden im Stall Guten Morgen gesagt und unsere Brötchentüte abgeholt. Mini Blondie hat ständig Ausschau nach den beiden Hofkatzen gehalten; an die war ihr Herz sofort verloren. Wir haben uns durch die Gegend treiben lassen, dem Herbstklopfen ausgeliefert und uns vorweihnachtlich glückselig gefühlt. Beim großen Wildessen, zu dem alle Ferienhofgäste eingeladen waren. Festlich gedeckte Tische, Kerzenschein und ein Schmaus aus verschiedenen Wildfleischbraten, Kartoffeln, Rotkraut, Preiselbeerbirnen und Bratensauce, soviel das Herz begehrt. Schon den Tag lang zuvor hat es aus der Herrenhausküche geduftet wie irre.
Kaum kann ich glauben dass inzwischen mehr als vier Monate vergangen sind. Diese Woche ist noch so warm in meinem Herzen. Wir sind jetzt nach Weihnachts- und Winterferien quasi Ferienexperten, haha, und der Frühling, noch mit Schlamm an den Stiefeln trampelt vor der Tür.
Ich habe die Bastelmaterialien aus dem ganzen Haus in Kisten sortiert und ausgemistet, Bilder ausgetauscht und neu aufgehängt, die Kleiderschränke aufgeräumt und die Kramfächer. Jetzt wäre noch der Keller … aber nö. Das Baby lässt auf sich warten und testet schon mal meine Geduld.
Ich hör durchs geschlossene Fenster die Wildgänse rufen. Mein Hasenherz sucht die mal gut gekannte Löwenkraft. Irgendwo zwischen den Wintermänteln muss sie doch hängen.

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  1. Oh, wie ich das kenne, dieses Warten aufs Baby…sieben Mal durfte ich meine Geduld stälen und wurde jedes Mal unglaublich belohnt…das letzte Mal vor zwanzig Monaten sogar doppelt.
    Ich wünsche Dir alles Gute und noch viel mehr für eine wunderbare Geburt, genau an dem Tag den sich das Kindlein und sein Schutzengel dafür ausgesucht haben.
    Lg. Elisabeth

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